Ja, mein prüfender Blick kann schon mal streng sein. Denn um die Antwort auf die einleitende Fragestellung gleich vorwegzunehmen: Man kommt auch heutzutage nicht ohne korrekte Rechtschreibung, Grammatik und Formulierung aus. Auch in Zeiten schnelllebiger schriftlicher Kommunikation hat der wörtliche Eindruck immer noch Gewicht. Damit könnte ich Sie gleich wieder aus dem Artikel entlassen. Ist ja schließlich alles gesagt. Aber wollen Sie sich wirklich die amüsanten Praxisbeispiele entgehen lassen?

 

Bitte kontaktieren Sie mich nicht

Einleiten in dieses Thema möchte ich mit einem Schwank aus meinem ersten Berufsjahr im Büro. Ich wollte natürlich alles richtig machen, hatte mein Schulenglisch nochmal aufpoliert und schrieb angespannt eine meiner ersten englischen E-Mails an einen Kunden. Akribisch schleifte ich meine Formulierungen, prüfte auf Rechtschreibfehler, feilte den Sprachstil immer und immer wieder. Schließlich klickte ich schweißüberströmt auf den Senden-Button, um kurze Zeit später festzustellen, dass ich da eine klitzekleine Kleinigkeit vergessen hatte. Genauer gesagt hatte ich zwei Worte vergessen: hesitate to.

So wurde aus meiner höflichen Abschlussformel „Please do not hesitate to contact me.“ – „Bitte zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren.“ die nicht sehr kundenfreundliche Aufforderung „Please do not contact me.“ – „Bitte kontaktieren Sie mich nicht.“ Ich hatte es schlichtweg überlesen und mir somit selbst ein peinliches Erlebnis verschafft, das mich nachhaltig geprägt hat.

 

Der Stein des Anstoßes

Den Impuls zu diesem Beitrag gab aber vor Kurzem ein sonntäglicher Blick in ein Printmedium. Eine Überschrift auf der Titelseite inspirierte mich zu dieser kritischen Betrachtung der kontemporären Sprachverwendung. Denn da war er, dieser offensichtliche grammatische Fauxpas. Mitten in einer Headline. In roten Großbuchstaben. Es ging um diese eine Begebenheit, die besser war WIE die andere. Diese eine Begebenheit, die eigentlich besser ALS die andere sein sollte.

 

Meine Highlights aus der Praxis

Da ich zugegebenermaßen ein Faible für ungewollt erheiternde Formulierung hege, habe ich zur Veranschaulichung des Themas mein geistiges Archiv durchsucht. Hier ein Best-of aus den zahlreichen Beispielen, auf die ich im Laufe der Jahre privat und beruflich gestoßen bin:

  • Sollte es in diesem technischen Artikel tatsächlich um Bewährung (statt einem Gefängnisaufenthalt) oder doch eher um Bewehrung (Verstärkung) von Beton gehen?
  • Ist diese Serviceleistung nun ein compliment (Kompliment) oder ein complement (Ergänzung)?
  • Wie war das mit den Strategien, die dabei helfen, den Partner aus der Welt zu schaffen statt des vorangegangenen Streites mit eben jenem?
  • Ist es wirklich das Ziel, IT angreifbar (für Cyberkriminalität) zu machen? Oder war in diesem Artikel doch eher greifbar (verständlich) machen gemeint?
  • Und wie war das noch mal mit dem Kleintransporter, der mit einem Baum kollidierte und danach flüchtete?

Sie merken schon, Formulierungen wollen gut überlegt sein und manch feiner Tippfehler kann die Bedeutung eines Textes deutlich verändern.

 

Das ist beim Machen so geworden

Natürlich passieren textliche Schnitzer in den allermeisten Fällen nicht bewusst und mutwillig. Meist liegt es an fehlenden Ressourcen, sei es personell oder zeitlich. Und dennoch kommuniziert ein Unternehmen mit fehlerhaften Texten ein Bild nach außen, das dem guten Ruf nicht zuträglich ist. Denn hätten Sie ein gutes Gefühl dabei in ein Produkt zu investieren, das mit inkorrekten oder falsch formulierten Texten beworben wird? Wenn die Genauigkeit und Sorgfalt schon in der Außenwirkung vernachlässigt wird, könnten potenzielle Kunden auch (eigentlich unberechtigte) Rückschlüsse auf eine mangelhafte Arbeitsweise des Unternehmens im Hintergrund ziehen.

 

Sorgen Sie also bitte dafür, dass Ihre Texte fehlerfrei und präzise formuliert sind. Keine Zeit? Kein Problem. Denn dafür bin ich ja da 🙂

Kontaktieren Sie mich gerne für funklnaglneue Texte, überzeugendere Botschaften und mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft. Ich freue mich auf Sie.

Fragen, Anliegen, Ideen? Reden wir d'rüber.

Ich freue mich, von Ihnen zu hören.

 

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