Zugegeben, mein grüner Daumen ist ausbaufähig. In meinem Umfeld wird sogar behauptet, Blumen und Pflanzen kämen zu mir, um zu sterben. Ganz so würde ich das nun auch nicht sagen, schließlich tue ich mein Bestes. Vielleicht kommt es aber daher, dass ich es auch in der Kommunikation nicht so mit Blumen habe.

Aber Blumen sind doch etwas Schönes, denken Sie jetzt vielleicht. Solange Sie im Topf, in der Vase oder im Garten blühen, stimme ich Ihnen da voll und ganz zu. In Texten und in der Kommunikation sind sie bei mir hingegen nicht gern gesehen.

 

Ihr Patentrezept für Missverständnisse

Etwas durch die Blume zu sagen bedeutet, etwas nur vage anzudeuten, es blumig und vielleicht sogar beschönigend zu verpacken. Der Kern der Aussage wird mehr oder weniger gekonnt umschifft, die eigentliche Aussage umkreist, ohne auf den Punkt zu kommen. Meistens wird so versucht, den Empfänger der Nachricht zu schonen oder die eigene Unsicherheit zu kaschieren. Irgendwie wird er oder sie die Botschaft schon richtig verstehen. Am Ende wurde oft viel geredet und nichts gesagt.

Dinge, die man durch die Blume sagt, sind meist nicht angenehm. Irgendetwas daran löst Angst oder Unsicherheit aus, beim Sender wie auch beim Empfänger der Nachricht. Ist dann noch dazu die Botschaft nicht klar und lässt viel Raum für Interpretationen, wird die Unsicherheit beim Empfänger noch verstärkt. Die berühmte stille Post nimmt Fahrt auf und Gerüchte fangen an zu brodeln. Ein gefundenes Fressen für den Flurfunk.

 

Ein zartes Pflänzchen

Gerade sensible Themen brauchen viel Fingerspitzengefühl und trotzdem Klarheit. Blumen machen die Sache da nur unnötig kompliziert. Durch welche Blume sag ich es denn am besten? Nehme ich eine lebende Pflanze oder doch lieber Schnittblumen? Welche Blume gefällt dem Beschenkten, gibt es Allergien? Fragen über Fragen, die die Kommunikation durch die Blume ineffektiv und verwirrend machen.

Zur Veranschaulichung ein Vergleich mit meinem grünen Daumen: Zeigt mir eine Pflanze klar und deutlich, dass sie Wasser braucht, bekommt sie Wasser. Zeigt sie nur ein allgemeines Unwohlsein, tue ich mir schwer, die Botschaft zu interpretieren. Woran liegt es denn nun? Schatten, Sonne, Raumtemperatur?

Natürlich ist dieser Vergleich sehr vereinfacht, im Kern ist die Botschaft aber dieselbe. Klare Kommunikation bringt klare Reaktionen und Sicherheit für beide Seiten.

 

Unverblümt ≠ gefühllos

Dinge klar und direkt zu kommunizieren bedeutet nicht, keine Empathie walten zu lassen. Ganz im Gegenteil. Denn statt Energie für das Umschiffen des Themas aufzuwenden, kann man sich auf die klare Vermittlung des Themas konzentrieren. Was sage ich, wann sage ich es, über welche Kanäle und in welcher Tonalität. Den Fokus auf die Botschaft zu legen beugt Missverständnissen vor und zeigt Wertschätzung für die Empfänger der Nachricht.

Trauen Sie sich also Dinge unverblümt, aber mit Gefühl zu sagen. Die Klarheit wird positive Auswirkungen auf Ihre Authentizität haben und Ihre Kunden und Mitarbeiter werden es Ihnen danken.

Fragen, Anliegen, Ideen? Reden wir d'rüber.

Ich freue mich, von Ihnen zu hören.

 

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